(Uberbau, 2011) Die Niederlande haben das drittdichteste Straßennetz der Welt. Angesichts dieser Masse an Strasseninfrastruktur überrascht es, dass wenig davon mit seiner unmittelbaren Umgebung zu tun hat – ein Phänomen, das auch europaweit wahrnehmbar ist. Homogene Boulevards mit massiven Straßendurchmessern, isolierte Highways und vollgeparkte Nachbarschaftsstraßen trennen und fragmentieren den Stadtraum mit wenig Beziehung zur angrenzenden urbanen Landschaft.
Historisch betrachtet waren Straßen immer eng in ihrem städtischen Kontext integriert. Als Ausgangspunkte für Urbanisierungsprozesse verbanden sie nicht nur wichtige Zentren miteinander, sondern erfüllten eine Vielzahl von zusätzlichen sozio-ökonomischen Funktionen für ihre unmittelbare Umgebung. Das zunehmende Verkehrsaufkommen seit der Industrialisierung und der flächendeckende Einfluss des Automobils führten zu einer weitestgehenden Monofunktionalität von Straßen im urbanen Raum.
Anhand verschiedener Fallbeispiele innerhalb der dicht besiedelten Randstadt untersucht das Projekt „Street Life“ mittels strategischer Ansätze, wie Straßen angesichts neuer Mobilitätssysteme, Technologien und Verkehrskonzepte wieder multifunktional gedacht werden können. Es werden hybride – in den Kontext integrierte – Typologien entwickelt, die allesamt eine Vision von Straßen als aktive, sozio-ökonomische Infrastrukturen zeichnen und Kooperationsprojekte zwischen vielfältigen Akteuren in Gang setzen.
Downloads:
Projektzusammenfassung: Street Life [17MB]
Bericht: Street Life Re-Inventing Hybrid Infrastructures in the Netherlands [36MB]