Stadtplanerischer Dialogprozess für die Gedenk- und Bildungsstätte Checkpoint Charlie
Dialog zu Überlegungen zu Stadtplanung, Denkmalschutz, Freiraum, Verkehr und Tourismus.
Region
Europa und Nordamerika
Datum
2022
Service
Städtebau und öffentlicher Raum
Project Details
Location
- Berlin ()
Typ
- Consultancy
Client
- Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Wohnen
- Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
- Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt – Abteilung Kultur
Partners
- Zebralong GmbH
Einer der bedeutendsten historischen Orte Berlins
Der Checkpoint Charlie zieht jährlich mehr als 4 Millionen Besucher an. Während der Teilung Berlins befanden sich an dieser Stelle der ostdeutsche Grenzübergang Friedrich-/Zimmerstraße und der westalliierte Kontrollpunkt „Checkpoint Charlie“.
Nach dem Mauerfall wurden die Bauprojekte entlang der Friedrichstraße nur teilweise umgesetzt. Die nach der Wende geplante Blockrandbebauung konnte nicht vollständig realisiert werden, weshalb heute auf beiden Seiten der Friedrichstraße unbebaute Grundstücke innerhalb der historischen Stadtstruktur der Friedrichstadt bestehen.
Die Berliner Mauer und ihre ehemaligen Grenzübergänge sind nicht nur ein Erinnerungsort für Berlin und Deutschland, sondern auch ein Symbol für die Konfrontation der Weltmächte während des Kalten Krieges.
Was Berlin fehlt, ist ein zentraler Ort in der Stadt, der an die Teilung erinnert, sie veranschaulicht und kontextualisiert. Die Vision ist daher, am Checkpoint Charlie einen Bildungs- und Gedenkort zu schaffen, der den Grenzübergang Friedrichstraße und die Berliner Mauer in ihrem weltpolitischen Kontext darstellt und die historischen Spuren sichtbar macht.
Die Entwicklung des Checkpoint Charlie umfasst eine Reihe von städtebaulichen Überlegungen, einschließlich der Erhaltung des kulturellen Erbes, der Raumplanung, des Verkehrs und des Tourismus.
Aufgrund des Interesses von Investoren im Jahr 2015 wurde 2016 der Bebauungsplan 1-98 erstellt, den der Berliner Senat im Jahr 2020 genehmigte. Dieser Plan sieht insbesondere einen Raum für Bildung und Erinnerung vor.
Darüber hinaus ist der Bebauungsplan bewusst so gestaltet, dass er gestalterische Freiräume bei der Realisierung dieser Bildungs- und Gedenkstätte bietet. Diese Flexibilität hat jedoch auch zu einigen ungelösten städtebaulichen Herausforderungen geführt. Diese sollen nun im Dialogprozess gelöst werden, damit der Ort nicht nur seinem pädagogischen Zweck dient, sondern sich auch nahtlos in das Stadtbild einfügt.
Ziel dieses Prozesses ist es, die Leitlinien für die im kommenden Jahr anstehenden Gestaltungswettbewerbe weiter auszuarbeiten. Die Vorbereitung und Durchführung dieses Dialogs wurde von SenSBW II D in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung, der Stiftung Berliner Mauer (SBM) und der externen Koordination durch Zebralog organisiert, die Engagement und organisatorische Unterstützung leisteten. TSPA war beratend tätig und unterstützte bei der Entwicklung von Inhalten.
Ziel des städtebaulichen Dialogs war es, einen einzigartigen Ort für Tourismus, Kultur, Arbeit und Wohnen zu schaffen, der zugleich als Verkehrsknotenpunkt und Stadtplatz dient und durch eine klare Gestaltung und Architektur leicht verständlich ist.
Im Vordergrund der Planung steht die Gestaltung des öffentlichen Raumes, der die im Bebauungsplan festgesetzten Flächen für den Stadtplatz, die Gemeinschaftsflächen, die Straßen, die Fassaden und die Übergänge zu den angrenzenden Grundstücken umfasst.
Die städtebaulichen und kulturellen Leitlinien sollen somit die Grundlage für die künftig geplanten privaten Grundstücke bilden.
Ein interdisziplinäres Planungsteam wurde ausgewählt, um verschiedene Szenarien zu entwickeln, die anhand von Diagrammen und illustrativen Entwürfen dargestellt wurden. Diese Szenarien bildeten die Grundlage für die Entwicklung von Leitlinien.
Diese Inhalte wurden auf mehreren öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt und anhand von Plänen und Modellen gemeinsam diskutiert.
Gemeinsam mit der internen Arbeitsgruppe und den Informationen aus den Konsultationen wurden aus den städtebaulichen Entwürfen Leitlinien abgeleitet, die als Handlungsempfehlungen für den weiteren Prozess dienen.