Deutsch-amerikanischer Austausch über Dichte, Diversität und Wohnraum für alle
Internationaler Fachaustausch zu innovativen Ansätzen für Nachverdichtung, Nutzungsmischung und bezahlbaren Wohnraum in deutschen und US-amerikanischen Städten
Region
Europa und Nordamerika
Datum
2021-2024
Leistung
Studien, Forschung, Entwicklungszusammenarbeit
Projektdetails
Ort
- Münich, Berlin, Frankfurt am Main (Deutschland)
- Seattle, St. Louis, Atlanta (USA)
Typ
- Wettbewerb
Team
Kunde
- BBSR
- Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
Partner
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
- German Marshall Fund (GMF)
In den letzten Jahrzehnten standen Großstädte unter zunehmendem Druck. Herausforderungen wie der Klimawandel, demographischer Wandel, steigende Lebenshaltungskosten, fehlender Wohnraum und anhaltende Zersiedelung haben erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung und Vitalität von Städten sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten Staaten von Amerika. Durch einen internationalen fachlichen Austausch, an dem politische Entscheidungsträger, zivilgesellschaftliche Akteure und andere Interessengruppen beteiligt sind und der die gegenseitige Information und Kooperation stärkt, ergeben sich immer wieder neue Perspektiven.
TSPA ist Forschungspartner im Deutsch-Amerikanischen Städtenetzwerk, das Teil des umfassenderen Projekts „Dialogues for Urban Change“ (D4UC) ist, das vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Auftrag gegeben und vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) koordiniert wird.
Dieses Netzwerk konzentriert sich darauf, wie Städte innovativ und kontextabhängig mit Themen wie (Nach-)Verdichtung, Mischnutzung und bezahlbarem Wohnraum umgehen können. Ausgehend vom Peer-to-Peer-Lernen zwischen deutschen und US-amerikanischen Städten wie Berlin, Frankfurt, München (DE), Atlanta, Seattle und St. Louis (US) untersucht dieses Projekt, wie unterschiedliche Planungskulturen auf gemeinsame städtische Herausforderungen reagieren.
Das Projekt wurde im Auftrag des BBSR durchgeführt, alle Rechte liegen beim BBSR.
Umfang und Zielsetzung
Dieser transatlantische Austausch konzentriert sich auf den praktischen Wissenstransfer durch gemeinsame Forschung und angewandtes Lernen. Anstelle von herkömmlichen Studienreisen oder statischen Formaten zum Wissensaustausch nutzt das D4UC-Projekt ein praxisorientiertes Peer-Learning-Modell, um dynamische, kontextspezifische Erkenntnisse zu generieren.
Jede teilnehmende Stadt entwickelte Pilotprogramme zu Themen wie urbane Dichte, Reformen der Flächennutzungsplanung oder bezahlbaren Wohnraum. TSPA unterstützt dieses Netzwerk mit angewandter Forschung, die neue Erkenntnisse erfasst, diese systemübergreifend übersetzt und die gemeinsame Reflexion unter Stadtplanern begleitet und fördert.
Das übergeordnete Ziel besteht darin, durch das Lernen aus realen Innovationen auf beiden Seiten des Atlantiks anpassungsfähigere und integrativere Planungsrahmen zu schaffen.
Methodik
Der Forschungsansatz der TSPA ist praxisorientiert und qualitativ. Der Schwerpunkt liegt nicht auf der Erzielung repräsentativer Ergebnisse, sondern vielmehr auf der Aufdeckung der Mechanismen, Herausforderungen und Chancen der Verdichtung und Mischnutzung in unterschiedlichen kommunalen Kontexten.
Unser Ansatz zur Beantwortung der Forschungsfrage gliederte sich in drei Phasen:
Analyse des Kontextes: Erstellung eines vergleichenden Überblicks über die Planungsinstrumente in den deutschen und amerikanischen Systemen sowie die Entwicklung von stadtspezifischen Profilen und Fallstudiendokumentationen. In dieser Phase wurde eine gemeinsame Wissensbasis für alle teilnehmenden Städte geschaffen.
Prozessanalyse: In dieser Phase wurde der Dialog durch regelmäßige Netzwerktreffen, Diskussionen am runden Tisch und Delegationsbesuche gefördert. Hier fungierte die TSPA sowohl als Zuhörer als auch als Moderator und passte unsere Forschung an die sich entwickelnden Gespräche und stadtspezifischen Prioritäten an.
Ergebnisanalyse: Diese Phase war die Zusammenfassung der beiden vorangegangenen Phasen und führte zur Synthese des Austauschs zu einem praktischen Instrumentarium, das umsetzbare Empfehlungen und Strategieoptionen für Städte bietet, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Das Instrumentarium unterstützt die lokale Umsetzung und fördert gleichzeitig Experimente und integrierte Planung.
Sind Dichte und Mischnutzung wichtig?
Der ursprüngliche Schwerpunkt des Netzwerks auf Dichte und Mischnutzung entwickelte sich schließlich weiter und umfasste auch bezahlbaren Wohnraum, da die teilnehmenden Städte, insbesondere in den USA, wiederholt dessen Bedeutung und Dringlichkeit betonten.
Dichte ermöglicht nachhaltige Mobilität, Ressourceneffizienz und kompaktes städtisches Wachstum.
Gemischt genutzte Bebauung verbessert das tägliche Leben, indem sie Wohnen, Arbeiten und Freizeit in unmittelbarer Nähe miteinander verbindet.
Bezahlbarer Wohnraum ist der Schlüssel zu einer sinnvollen Dichte, und eine funktionale Mischnutzung erfordert sowohl ein gerechtes als auch ein zugängliches Wohnungsangebot.
Zusammen bilden diese drei Elemente das Rückgrat lebenswerter, widerstandsfähiger Stadtviertel.
Zusammenfassung und Ausblick
Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Austausch ist der Wert praktischer Kommunikationsinstrumente, wie beispielsweise der Toolbox aus der Phase zur Ergebnisanalyse, um Erkenntnisse aus der Stadtplanung in kontextualisierte Maßnahmen umzusetzen.
Im Verlauf des gesamten Prozesses betonten die teilnehmenden Städte wiederholt den Wert integrierter Entwicklungskonzepte, da diese den Städten helfen können, Komplexität zu bewältigen und gleichzeitig unterschiedliche lokale Interessen in Einklang zu bringen.
Durch die Vernetzung von Städten mittels offenem Dialog und gemeinsam entwickelten Strategien ermöglicht das D4UC-Netzwerk eine seltene Form des gegenseitigen, praxisorientierten Lernens, das über Systeme hinausgeht und auf eine gemeinsame Sprache der städtischen Nachhaltigkeit abzielt.
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